© Stefan Noir
Wärme - Herbstwind
Warmer Herbstwind;
du streichelst meine Wangen so liebevoll wie die Mutter ihr Kind.
Vertrautes Rauschen in des Waldes Kronen.
Noch einmal möchtest du mich mit diesen Klängen belohnen.
Dich so spät noch einmal auf der Haut zu spüren.
Es ist wie ein Tanz, das Abweisen und das Verführen.
Rotgold bricht sich das Licht, wie im Prisma, es ist angenehm warm.
Du umtänzelst mich, ich bin vom Hauch umgeben, welch süßer Charme.
Des Waldes Federkleid wirst du ihm bald entrauben.
Es ist das jährliche Schauspiel, es hat schon begonnen, das Entlauben.
Viele sind jetzt wieder mehr in sich gekehrt.
Schwermut erfasst die Brust, es ist nicht mehr so unbeschwert.
Noch einmal drängst du die letzte Süsse in den schweren Wein.
Gehaltvoll, schwer und mit Leben gefüllt, wird er dann sein.
Bald sind die Tage kürzer und der Wald gibt sich erhaben und still.
Dann wieder jeder zur Familie möchte und Wärme empfinden will.
Dann ist sie da, die stille Zeit.
Dann sind wir auch wieder mehr zum Teilen bereit.
Doch dein süsser letzter warmer Hauch,
bezirzt meine Sinne, wie schön, ich spüre es auch.